Pressenotiz


„Morgenkonzert und klappernde Störche“

Pressemitteilung Badische Zeitung zu
Morgenkonzert vom 14. Juli 2024
(Text und Fotos Katharina Kubon)

Ganz schön früh aufstehen musste das Publikum für das Morgenkonzert des Gesangvereins Holzen. Doch das hat sich gelohnt. Geboten wurde ein unterhaltsames Konzert in wundervoller Kulisse.
Morgens früh um 9 Uhr, da ist die Welt noch in Ordnung. Zumindest am Sonntagmorgen in der Dorfmitte in der Dorfmitte in Holzen, wenn der Gesangverein „Liederkranz“ Holzen zum Konzert einlädt. Was dieser sich ausgedacht hatte – davon sollten sich die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer laut der Vorsitzenden Nathalie Scherr überraschen lassen.
Nach einem gemütlichen Apéro startete der Gesangverein im idyllischen sonnenbeschienen Garten mit dem Titel „Das Morgenrot“ gemächlich, aber heiter ins Konzert. Im Hintergrund stimmten einige Störche mit ihrem Geklapper mit ein. Für den kurzen Weg in die nahe gelegene Kirche für das restliche Konzert hatte der Gesangverein sich etwas Besonderes einfallen lassen: die Sängerinnen und Sänger standen halbseitig am Weg Spalier. Und so wurde zum „Morgenlied“ von Klaus Knigge der musikalische Bogen von der Dorfmitte hinüber in die Kirche gespannt.
Dort ging es weiter mit dem StĂĽck „Keshet l’vana“ von Josef Hadar gefolgt von einem instrumentalen Zwischenspiel von Josephine Riek am Klavier und Lailah Roos an der Querflöte. Denn was wäre ein Morgenkonzert ohne die fragil und leicht daher kommende Morgenstimmung aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg? „Morning has broken“ folgte in ein wundervoll harmonischen Version des Gesangvereins Holzen, gefolgt von „What a wonderful  World“, das mit einem herrlich anschwellenden Crescendo zu Ende ging.
Scheinbare Verwirrung herrschte zu Beginn von „Im Frühtau zu Berge“ unter den Sängerinnen und Sängern. Kurz zuvor hatten nämlich die Sopranistinnen gesammelt die Bühne verlassen. Die kleine Showeinlage kam beim Publikum gut an, denn kurz darauf kehrten die Sängerinnen zurück – um mit Rucksack und Wanderschuhen im Gepäck in das bekannte Wanderlieg einzustimmen.
Unterhaltsamer Höhepunkt des Konzertes war „wenn die Sonne erwacht in den Bergen“ in der Version des Gesangvereins Holzen. Nicht nur wurde hier das Publikum mit einbezogen auch enthielt das Stück Strophen in „verschiedenen Sprachen zur Völkerverständigung, wie Dirigentin Ulrike Rombach ankündigte. Dass die Strophen dann in benachbarten Dialekten vorgetragen wurden – vom Allemannischen über Plattdeutsch, Schwäbisch und Schweizer Deutsch – kam beim Publikum besonders gut an. Vor allem wenn Ulrike Rombach auf die phonetische Differenzierung zwischen dem Schweizer „ghöört“ und „kchlar“ hinwies oder darauf, tolerant gegenüber anderen Kulturen zu sein – und damit das im Osten angrenzende Bundesland meinte.
Mit „It’s a beautiful Day” wurde das Publikum in den Tag entlassen, allerding nicht ohne eine verdient Zugabe und die erneute Interpretation des Gesangvereins von „Daydream Believer“.


Gesangverein „Liederkranz“ Holzen auf Konzertreise in Dossenheim bei Heidelberg.

Kandern-Holzen. Einen bleibenden Eindruck hinterlieĂź der Gesangverein mit einem Konzert in der ev. Kirche in Dossenheim bei Heidelberg. Auf Einladung des ehemaligen Kanderner Stadtpfarrers Matthias Weber wiederholte der Verein sein letztjähriges Konzert mit dem Titel „Mond“ an seiner neuen Wirkungsstätte in Dossenheim. Der Verein nutzte die Gelegenheit sein Können einmal auĂźerhalb des Dunstkreises des Markgräflerlands zu präsentieren und der Erfolg gab den Sängerinnen und Sängern recht. Das Konkurrenzangebot der örtlichen „Kerrweh“ = Kirchweihfest, schlug sich zwar in der Besucherzahl nieder, aber der Verein unter der Leitung von Ulrike Rombach  tat sein Bestes, das Markgräflerland an der BergstraĂźe bekannt zu machen. Empfangen wurden die Gäste mit Brezeln, Markgräfler Wein und einem unterhaltsamen Sprachtest alemannisch/hochdeutsch um die Feinheiten des Hebelschen Gedichts „der Mann im Mond“ besser verständlich zu machen. Bestens eingestimmt wurden dann die Besucher in den Innenraum der Kirche geleitet. Ăśberrascht waren die Zuhörer ĂĽber die Vielfalt des Repertoires das Musikstile aus mehreren Jahrhunderten abdeckte, von „in stiller Nacht“ von Johannes Brahms ĂĽber Henri Macinis „Moon River“ Nenas „heute ist Vollmond“ bis Talking to the Moon von Bruno Mars und von „der Schwarze Mond“, „au clair der la Lune“ bis „When the Moon comes over the Mountain“. Wie im Konzert in Holzen wurde der Chor auch in Dossenheim von den bewährten Instrumentalisten Christine Otto, Sabine Fues und Sebastian Röser mit Kontrabass, Saxofon und Klavier begleitet.

Auch die örtliche Presse war restlos begeistert. Sie schrieb von „einem ganz besonderen Konzert“, das „in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich war“. Wieder einmal bewiesen die Holzener Sängerinnen und Sänger, dass sie auch außerhalb des Dorfes ihr Publikum begeistern können.

Adventsfeier mit Männerstimmen

Männergesangvereine haben es vielerorts schwer. Dass es aber nach wie vor Interesse am Singen im Männerchor gibt, hat sich bei einem Projektchor in Holzen eindrücklich gezeigt.
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Der eigens für die Jahresschlussfeier des Gesangvereins Liederkranz Holzen gegründete Männerprojektchor hat regen Zulauf gefunden, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. In kurzer Zeit sei es gelungen, mehr als vierzig Männer zwischen 23 und 75 Jahren zu einem Projektchor zusammenzuschweißen. Einige hatten schon Chorerfahrung, bei anderen beschränkte sich das Singen auf Fangesänge im Stadion oder bei Siegesfeiern in den Umkleidekabinen des Sportvereins. Nach einem intensiven Probenwochenende seien aber kaum mehr Unterschiede festzustellen gewesen, teilt der Verein mit.

Überzeugen konnte man sich davon bei einer "etwas anderen Adventsfeier", zu der der Vorstand dieses Mal statt einer Weihnachtsfeier eingeladen hatte. Sowohl Glühwein und Weihnachtsplätzchen als auch Tannenbaum und Dekoration fehlten völlig und seien auch nicht vermisst worden. Ein Besucher sagte der Mitteilung zufolge: "Wenn man in verschiedenen Vereinen ist, dann ist die Reihe der Weihnachtsfeiern im Dezember schon fast inflationär, und da war dieses Fest eine wohltuende Abwechslung."

Vor einigen Jahren hätten Vorsitzender und Co-Dirigent Sebastian Röser schon den Vorschlag gemacht, man könnte doch mal ein Männerchor-Projekt in Angriff nehmen. Die Corona-Pandemie habe das Vorhaben, wie vieles andere auch, verhindert. Jetzt, mit ein paar Jahren Verspätung, wurde die Idee wieder aufgegriffen und fleißig Werbung dafür gemacht. Die Überraschung sei riesig gewesen, als sich mehr als 40 Männer meldeten.

Getreu dem Motto "alles ein bisschen anders" hatte Röser für die Feier nun vier weniger bekannte Songs der Prinzen ausgesucht, die in einem Probenmarathon über ein ganzes Wochenende erarbeitet wurden. Dabei seien bislang verborgene Talente entdeckt worden. So habe sich einer zu einem "genialen Rapper" entwickelt, ein anderer sei als Perkussionist in der Szene schon bekannt. Er habe allen eindrücklich gezeigt, was man aus einer simplen Cajon alles herausholen kann. Besonders erwähnt werden auch Domi Heieck als Drummer, der den Verein schon seit Jahren rhythmustechnisch unterstützt, und Sebastian Röser, nicht nur als Dirigent, sondern auch als "begnadeter Begleiter am Klavier".

Der gemischte Chor eröffnete den Abend mit "Starman" von David Bowie und "Vollmond" von Nena und zeigte sein ganzes Können, bevor sich die Bühne in eine reine Männerdomäne verwandelte. Mit "Ich kann nicht rappen", "Locker bleiben" und "Pech gehabt" habe der Chor das Publikum rasch für sich gewonnen. "Wir sind die Krone der Schöpfung" habe die Zuhörer buchstäblich von den Sitzen gerissen. Dass der Chor auch anders kann, habe er mit einem vierstimmigen Lied aus der Zeit der Romantik "Wenn zweie sich gut sind" bewiesen. Es sei ein gelungener Abend, gewesen, der die Vielfalt des Chorgesangs eindrücklich unter Beweis gestellt habe.


Jahreskonzert des Gesangvereins Holzen vom 8. Juli 2023
„Der Mond ist aufgegangen“

Kandern-Holzen. Eine großartige Werbung für den Chorgesang hat am vergangenen Wochenende der Gemischte Chor des Gesangvereins „Liederkranz“ in Holzen abgegeben. „Dieses Mal wird alles anders“ so die neue Dirigentin Ulrike Rombach und die erste Vorsitzende des Vereins Nathalie Scherr.
Bild "Konzert_Mond.jpg"Der Abend unter dem Motto „Der Mond ist aufgegangen“ startete um 20.00 Uhr in der neuen guten Stube des Dorfes, der „Dorfmitte“, mit einem lockeren Beisammensein mit Getränken, Scharwaie und Nusszopf. Und es zeigte sich da schon, dass trotz zahlreicher Konkurrenzveranstaltungen, die Holzener ihr
Publikum wieder einmal zu sich locken konnten.
Es hat einfach alles gepasst: das Wetter, der traumhafte Garten in der Dorfmitte, die gutgelaunten Gäste und nicht zuletzt auch die Aktiven, die sich ihr Lampenfieber, so es denn vorhanden gewesen sein sollte, nicht anmerken ließen.
Wie im Programm angekündigt, war der Konzertbeginn „mit Einbruch der Dämmerung“ festgelegt und die Sängerinnen und Sänger geleiteten ihre Gäste singend zur Kirche, wo das eigentliche Konzert stattfand. Der spärlich beleuchtete Innenraum wurde von einem riesigen Vollmond an der Decke beherrscht, der das Thema schon vorwegnahm. Der bestens gelaunte Chor startete mit einigen Strophen des Hebelgedichts „Der Mann im Mond“, die später auch immer wieder zwischen den einzelnen Vorträgen eingestreut waren. Eine
schöne Abwechslung, die ruhigen Mollmelodien zwischen die anderen Liedbeiträge einzustreuen.
Los gings dann gleich mit „der schwarze Mond“ von Harald Genzmer, laut einhelliger Meinung des Chores „das schwierigste Stück des Konzerts“, das besonders viel Probenarbeit benötigte. Gefälliger und leichter war dann das bekannte „Moon River“ von Henri Mancini und als Gegenpunkt, ein Werk aus der Hochzeit der Romantik, „In stiller Nacht“ von Johannes Brahms.
Das französische Wiegenlied „Au clair de la lune“ leitete zu dem von Sabine Fues am Saxophon und Christine Otto am Kontrabass gespielten „summertime“ aus Porgy and Bess über, was der Chor zu einer Aufteilung im Kirchenraum nutzte.
Besonders eindrücklich der Solopart der Frauenstimmen von der Empore herab in „When the Moon comes over the Mountain“, die die kräftigen Männerstimmen im Fußraum der Kirche unterstützten.
Besinnlicher wurde es dann wieder mit dem Abendlied von Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“, bevor mit Nenas „Heute ist Vollmond“ der offizielle Schlusspunkt gesetzt wurde. Klar war, dass der Verein noch eine Zugabe in petto hatte, das „Talking to the Moon“ von Bruno Mars beendete stimmgewaltig und fulminant den hörenswerten Abend.
Die besondere Herausforderung für Dirigentin und Chor war die kurze Eingewöhnungszeit, Ulrike Rombach hat das Dirigat erst im vergangenen Herbst von Birgit Lehmann übernommen. „ich wusste, was ich dem Chor zumuten kann“,
so Böhm „und es hat super geklappt. Meine Vorgängerin Birgit Lehmann hat einen guten Job gemacht“. Neu war für den Chor auch die zurückhaltende instrumentale Unterstützung von Christine Otto und Sabine Fues, sowie von Sebastian Röser am Klavier, letzterer ist dem Chor schon seit langem freundschaftlich verbunden und betreut den Kinder- und Jugendchor des Holzeners Gesangvereins seit Jahren erfolgreich.
Dieser Abend hat wieder einmal gezeigt, dass der Chorgesang keinesfalls tot ist, wenn sich engagierte Dirigenten und ein leistungsbereiter Chor zusammentun und wenn sie keine Scheu haben vor einem Programm mit Chorliteratur, die sich ĂĽber mehrere Jahrhunderte hinweg zieht und U- und E-Musik gleichwertig nebeneinanderstehen lassen.